Freitag, 14. Mai 2010

Winterzeit

Über Lebkuchen im September muss sich keiner mehr aufregen, das gibt’s schon seit einigen Jahren. Entweder du bist schwach, dann kauf sie eben oder du findest das nicht gut, dann lass es. Irgendwie hat die Weihnachtszeit trotzdem etwas Sentimental-Agressives. In unserem Event-Business dauert Weihnachten ja gute fünf Monate und wenn die Festtage endlich da sind, hat man das Gefühl, alles schon gesehen zu haben. Denn ab September schmeissen wir in der Agentur mit Schlagwörtern wie Schneeschuhlaufen, Glühwein-Apéro oder Iglu-Adventure um uns und versuchen die sommerlich braun gebrannten Geschäftsleitungs-Assistentinnen in unsere Vorwinterliche-Event-Welt zu ziehen.

Nicht selten kommt es bei mir aber vor, dass ich an einem sonnigen Samstagvormittag im Oktober durch die Innenstadt ziehe und die ersten Weihnachtsgeschenke kaufe. Kleiner Tipp: Geschenke nicht einpacken lassen und unter dem Bett verstauen, Monate später gibt das ein wahnsinniges Chaos!

Dass es wirklich langsam auf Weihnachten zugeht erkennen wir im Büro aber daran, dass langsam aber sicher Flash-Schnee auf den Logo-Lettern der Firmenwebseiten landen. Und den Weg in den Büro-Papierkorb finden, statt Ideen-Trash, nur noch Papiertaschentücher und langweilige Weihnachtsgrüsse von beinah unbekannten Geschäftspartnern.

Und unterm liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum sage ich schliesslich zu meiner Mutter: „Du, die Give-Aways sind aber nicht schön verpackt, das können wir so nicht abgeben.“

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